Woche gegen Rassismus

In der diesjährigen Woche gegen Rassismus widmete sich die Anlaufstelle Integration Aargau (AIA) dem subtilen Alltagsrassismus. Diskriminierung, die nicht klar fassbar ist, nicht angezeigt werden kann aber zum Leben vieler Bürger*innen gehört. Basierend auf Gesprächen mit Personen unterschiedlicher Herkunft sind vier Kurzfilme entstanden, die davon erzählen, wie es ist, in der Heimat als fremd wahrgenommen zu werden. Stellen Sie sich vor: Sie stehen im übervollen Bus und eine fremde Person befühlt Ihr Haar. Stellen Sie sich vor: Jemand spricht Sie an und wechselt aufgrund Ihres Aussehens automatisch auf Hochdeutsch. Stellen Sie sich vor: Jedes Mal, wenn Sie jemand Neues kennenlernen, müssen Sie auch gleich beantworten, woher Sie kommen - und Ihre Mutter, Ihr Vater, Ihre Grosseltern. Stellen Sie sich vor: Sie werden immer nach Ihrer Muttersprache gefragt, obwohl diese Schweizerdeutsch ist... Mühsam, oder? Rassistisch? Eva* und Samuel* sind in der Schweiz geboren und aufgewachsen, ihre Muttersprache ist Schweizerdeutsch. Adiam* lebt seit elf Jahren im Aargau, ihre Kinder gehen hier zur Schule. Elya* ist vor 38 Jahren immigriert, sie und ihre Familie sind seit einigen Jahren eingebürgert. Die Biografien dieser vier Menschen könnten nicht unterschiedlicher sein –  und doch haben sie eines gemeinsam: Sie werden in ihrer (Wahl-)Heimat als fremd wahrgenommen.

Filmpremiere

21. März 2019, 19 Uhr, Kulturhaus Royal, Bahnhofstrasse 39, Baden 

Am 21. März 2019 – dem internationalen Tag gegen Rassismus – zeigt die Anlaufstelle Integration Aargau (AIA) im Royal Baden vier Kurzfilme, die aus den Gesprächen mit Adiam*, Elya*, Eva* und Samuel* entstanden sind. Sie handeln von subtilem Rassismus. Alltagssituationen, die ein ungutes Gefühl hinterlassen, aber nicht richtig greifbar sind. Momente am Arbeitsplatz, die ungerecht sind, aber nicht ungesetzlich. Es sind genau diese Situationen, die das Zusammenleben in einer vielfältigen Gesellschaft ausmachen. Mit szenischen Interventionen von Anouk Gyssler, Danijela Miljić und Julia Sewing und einem Künstlergespräch mit Maja Bagat und Nefeli Chrysa Avgeris. Durch den Abend führte Lelia Hunziker.

Filme

Die vier Kurzfilme basieren auf Gesprächen, die Maja Bagat mit Personen unterschiedlicher Herkunft geführt hat. Insgesamt sieben Menschen haben ihr von ihren Erfahrungen mit Rassismus in der Schweiz erzählt und sie an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben lassen. Vier Geschichten setzten die Regisseurin Nefeli Chrysa Avgeris und die Dramaturgin Maja Bagat in Filme um, die zum Denken anregen. Die Kurzfilme werden nach der Premiere für Vermittlungszwecke an Schulen und in Workshops mit Erwachsenen verwendet und sind online verfügbar.
  • Konzeption und Realisation Maja Bagat und Nefeli Chrysa Avgeris
  • Kamera Nico Schmied und Robin Nidecker
  • Ton und Musik Daniel Steiner
Zu den Kurzfilmen. Behind the scenes. Radiobeiträge auf Kanal K.

Vermittlung an Schulen

Jugendliche im Umgang mit Vielfalt zu unterstützen ist der AIA ein grosses Anliegen. Die Kurzfilme sind für den Unterricht und die Auseinandersetzung mit Rassismus gut geeignet. Wir stehen den Lehrpersonen zur Seite, stellen Personal und Unterlagen zur Verfügung. Je nach Rahmenbedingungen stellen wir für Sie individuelle Angebote zusammen. Nehmen Sie bei Interesse mit uns Kontakt auf, das Angebot ist für eine beschränkte Anzahl von Klassen gratis. Wir freuen uns auf Ihre Anfragen.